teliad vs. rankseller – Erkenntnisse statt Ergebnisse

Eigentlich sollte das Thema diese Beitrages das Ergebnis meines Tests teliad im Vergleich zu rankseller sein. Dabei wollte ich einen Monat lang schauen, welche Plattform mir zu einigen ausgewählten Blogs mehr Artikelbuchungen bringt.

Ich hatte mir auch schon überlegt, wie ich das Ganze hier präsentieren wollte. Und zwar in Form eines Fußball „Livetickers“. Wer meinen Facebook-Kanal abonniert hat, hat die Zwischenstände sogar tatsächlich live mitbekommen.Die 30 Tage des Tests wollte ich auf 90 Minuten Fußball projezieren, d.h. eine Buchung am ersten Tag wäre einem Tor in der dritten Minute gleichgekommen. Die Ablehnung eines Artikels gleich einem Abseitspfiff.

So sollte dann dieser Beitrag letzten Endes aussehen:

  • ‚3: rankseller geht in Führung. 1:0
  • ‚5: teliad gleicht aus. 1:1
  • ’10: Ein Tor des teliad-Teams wird aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. 1:1

Halbzeitstand: teliad: 1 – rankseller: 1

Doch dann änderte sich mein Fokus ein wenig. Je tiefer ich in die Materie schaute, desto eher fielen mir die Unterschiede zwischen den beiden Portalen auf. Gut, ich wusste, dass teliad im Gegensatz zu rankseller aktives Linkbuildung betreibt und auch im Namen von Kunden bucht. Diesem wollte ich durch aktive Bewerbungen auf Ausschreibungen auf rankseller etwas entgegenwirken.

Erkenntis 1: 1 Mann gegen ein ganzes Team

Ich bezweifle, dass ich dies mit meiner 1-Mann-Kraft in dem Maße gemacht habe wie das Team von teliad. Die Tatsache, dass z.T. tehemenirrelevante Artikelanfragen durch teliad herangetragen wurden, die ich dann ablehnen musste, zeigt mir, dass meine Blogs breiter vermarktet wurden. Ich hingegen bewarb mich auf rankseller nur auf Ausschreibungen, die m.E. tatsächlich themenrelevant waren.

Themenrelevanz geht vor Kohle

Mein Rat hier an andere Blogger ist, themenirrelevante Artikelanfragen nicht anzunehmen. Damit macht ihr euch nur den Blog kaputt. Denkt nicht immer nur an das schnelle Geld, sondern über den Tellerrand hinaus an die Zukunft eures Blogs.

Wenn ich auf einigen (Produkttester-)Blogs Artikel über Versicherungen, Handytarife etc. lese, dann weiß ich sofort, dass hier für relativ wenig Geld, ein Artikel gekauft wurde. Diese Blogger freuen sich vielleicht über die Paar Euro. Sie halten sich wohl für Gewinner.

Eigentlich sind sie eher Verlierer. Denn gerade auf dem hart umkämpften Versicherungs- oder Handytarifmarkt sind die wahren Gewinner nur die Zwischenhändler. Die, die dem Blogger Paar Euro auszahlen und vom Advertiser ein Zigfaches dafür abknüpfen. Der Advertiser weiß, dass der Markt umkämpft ist und pumpt richtig Budget hinein.

Als erfahrener Artikelbucher wüsste ich, dass der Blog nichts wert ist und würde daher nur einen Bruchteil des eingenommenen Betrages weitergeben.

Das führt mich auch zu meinen weiteren Erkenntnissen aus diesem Wettstreit: Der Preis.

Ernkenntnis 2: Wieviel ist mein Blog tatsächlich wert?

teliad gibt mir bei Anmeldung meines Blogs auf der Plattform drei Preise vor. Diese ermittelt teliad intern. Mir ist nicht bekannt, wie sie auf den Wert kommen. Zwar wird ein intern entwickelter Index angegeben. Wie aber der Index zustande kommt, ist nicht transparent.

Ich wähle dort nun einen Preis aus. Für wieviel teliad den Wert meines Blogs tatsächlich einschätzt und ihn letztendlich an seine Kunden anbietet, ist ein Rätsel. Es ist also durchaus möglich, dass teliad das 2-, 3- oder 4-fache des Blogpreises verlangt.

Ich bin selbst Gründer. Als solcher habe ich auch gute Kontakte zu anderen Gründern. Als ein befreundetes Unternehmen über einen anderen Dienstleister einen Artikel in einem meiner Blogs buchen wollte, fragte ich ihn, wieviel sie denn für einen Blogartikel bezahlen würden. Ich war überrascht, dass es z.T. bis ins 4-fache meiner eigenen Preisvorstellung ging.

Bei rankseller ist es hingegen anders. Dort ist der Preis, den ich verlange und den, den der Advertiser letztendlich zu sehen bekommt, derselbe. Ich muss lediglich die Provision für rankseller miteinkalkulieren.

Die freie Preiswahl auf rankseller ermöglicht mir, den wahren Wert meines Blogs zu finden und mit dem Preis ein wenig „herumzuspielen“.

Beispiel:

teliad gibt mri einen Preis von 50 € für meinen Blog vor. Denselben Blog habe ich auf rankseller für 65 € reingestellt. Ohne auf rankseller aktiv zu werden, würde ich bei teliad-Buchungen nun glauben, dass der Wert meines Blogs 50 € ist, richtig?

Macht einmal die Probe aufs Exempel und stellt denselben Blog z.B. für 65 € bei rankseller rein. Das ist nämlich der Preis, den auch der Werbetreibende sieht. Bucht er den Blog, so schätzt er aufgrund der dort befindlichen Blogkriterien den Wert meines Blogs auf 65 € ein. teliad sagt mir aber, dass dieser nur 50 € wert ist (wenn die höchste Preiskategorie ausgewählt ist). Es besteht für mich somit auf teliad nicht die Möglichkeit, den tatsächlichen Marktwert meines Blogs zu verlangen.

Bei rankseller hingegen kann ich mit dem Preis spielen. Ihn z.B. auf 75 € setzen und schauen, ob er immer noch gebucht wird. Wenn nicht, setze ich ihn wieder herunter. Dies sorgt für eine Preistransparenz, die die Konkurrenz von rankseller wohl nicht so gerne sehen wird.

Erkenntnis 3: Transparenz der Blogkriterien

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Kriterien teliad-Kunden zu sehen bekommen. Soweit ich das einsehen kann, sind es der PageRank und ein von teliad ermittelter Rankingindex bzw. -score. Die letzten beiden Kritieren halte ich aus Sicht eines Advertisers für keine hinreichende Information um einen Blog zu buchen. Was besagt der Rankingscore genau? Mein Topblog besitzt einen von 78/1000. Schlecht würde ich erstmal sagen. Er ist aber recht gut gefragt.

Dass der PageRank nicht nur allein entscheidend ist, pfeiffen die Spatzen mittlerweile von den Dächern. Entscheidend sind heutzutage auch Kriterien wie Verbreitung von Blogartikeln über Social Media Kanäle etc. Diese (und noch weitere) Kriterien werden auf rankseller mitberücksichtigt und dem Advertiser vor Buchung vorgelegt.

Auch in dieser Erkenntnis hat also rankseller die Nase vor.

Fazit

Das reine Buchungsergebnis zwischen teliad und rankseller endete unentschieden. Nichtsdestotrotz geht für mich rankseller aufgrund der oben geschilderten Erkenntnisse als Gewinner hervor.

 

In Category: Artikelvermarktung

Kawa

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  • Jürgen 28. Januar 2013, 16:22 Link Reply

    Ich finde es relativ schwierig wenn man 2 verschiedene Konzepte miteinander so direkt vergleicht. Bei teliad bekommt man ohne Aufwand Buchungsanfragen. Da liegt es in der Natur der Sache, dass hier auch mal eine Anfrage dabei ist, die nicht so ganz passt. Dafür ist das System ja auch ausgelegt und man kann ablehnen.

    Bei rankseller muss man sich selber aktiv darum bemühen. Den Gesamtaufwand schätze ich daher bei teliad für weitaus geringer. Die Bemerkung „Mann gegen ein ganzes Team“ kann ich auch nicht nachvollziehen – da teliad für Kunden das gesamte Portfolio nutzt. Da sehe ich keinen logischen Zusammenhang!? Bzw. das ist doch dann genau der Vorteil von teliad!?

    Zur Provision bei teliad: Es wird doch genau erläutert wie die Provision sich errechnet und man kann seinen Preis im Portfolio auch problemlos sehen? Durch das niedrig bis hoch hat man auch relativ viel Spielraum, seinen Marktwert einzuschätzen. Trotzdem hat dieses System noch eine Schwäche für wirklich besonders gute Blogs. Da muss teliad noch individueller werden.

    Zum Thema Blogkriterien: Also naja. Jetzt so viele tolle Mehrinfos bietet Rankseller hier im Vergleich zu teliad auch nicht. In Sachen „wie ist der Blog gerankt, was ist die Themenrelevanz“ hat eindeutig teliad die Nase vorn.

    Ich vermarkte verschiedene Blogs und teliad hat eindeutig das weitaus höhere Buchungsvolumen. Da geht schon deutlich viel mehr. teliad muss aber rankseller ernst nehmen und einige Dinge noch verbessern. Dass aber rankseller der Gewinner ist, kann ich so nicht ganz nachvollziehen.

    • Ali 31. Januar 2013, 13:17 Link Reply

      Nein, das stimmt nicht ganz. Bei rankseller kannst du auch nur deinen Blog reinstellen und abwarten. Buchungen kommen auch so ohne dein eigenes Engagement.

      Darüber hinaus wird das Team von teliad selbst aktiv. Das siehst du daran, wenn du mal versuchst, mit dem Advertiser Kontakt aufzunehmen. Dann heißt es nämlich: Diese Buchung wurde vom teliad-Team vorgenommen (oder so ähnlich).

      Es ist schon ein Unterschied, ob mehrere teliad-Mitarbeiter meinen Blog (auch außerhalb teliads vielleicht) verakrten oder ob ich mich aktiv auf Ausschreibungen auf rankseller bewerbe.

      Das mit dem Preis als Externer einsehen, wusste ich nicht. Ich finde die Plattform teliad (wie bereits früher schon angemerkt) recht unmodern und benutzerunfreundlich.

  • Stefan 29. Januar 2013, 9:05 Link Reply

    Für mich sind beide Marktplätze ebenfalls fast gleich gut. Bei teliad finde ich es nur praktischer, dass ich nichts tun muss und die Leute auf mich zukommen. Ich muss dann nur noch ablehnen oder annehmen. 😉

    Eine Sache noch zu den Preisen bei Teliad: Du solltest mal nach deinem eigenen Angebot suchen gehen. Da siehst du dann den Preis, den die Leute bezahlen müssen. Die Provisionen von teliad und rankseller sind nämlich fast identisch. 😉

    Grüße
    Stefan

  • Martin 30. Januar 2013, 15:34 Link Reply

    Mit Rankseller haben wir bislang auch sehr gute Erfahrung gemacht, allerdings nur als Advertiser. Die Auswahl der Blogs selbst zu Nieschenthemen ist wirklich bemerkenswert. Preis-Leistung stimmt meiner Meinung nach auch. Ranksider und Teliad werden wohl ähnliche Blogs im Portfolio haben, vielleicht schauen wir da auch mal vorbei 🙂

  • Nico 31. Januar 2013, 10:24 Link Reply

    Ich bin mit rankseller zufrieden. Dort muss ich ebenfalls nichts machen und die Buchungen kommen automatisch rein. Falls ich möchte, kann ich mich noch zusätzlich auf Kampagnen bewerben. Das sorgt nochmal für mehr Buchungen.

  • Micha 31. Januar 2013, 13:30 Link Reply

    Zum Thema Preis kann ich dir nur sagen, dass die für mich relevanten Seiten bei Rankseller deutlich teurer waren als auf teliad. Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass Rankseller die Provisionen erhöht hat.

    Für die Einschätzung des passenden Preises für deinen Blog, müsstest du bei teliad eher den RankingIndex heranziehen, als den RankingScore. Der berücksichtigt die Sichtbarkeit der gesamten Domain, der Score lediglich die konkrete URL.
    Dass Rankseller social metrics anzeigt finde ich prinzipiell begrüßenswert, allerdings auch wenig aussagekräftig. Für 4,99 $ kann ich mir im Netz 500 facebook Fans kaufen, von daher sind solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen.

  • Nico 31. Januar 2013, 14:44 Link Reply

    Ich hab den Eindruck, das gerade einige teliad Mitarbeiter sich hier zur Wort melden! Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, das rankseller den vollen Betrag ab 50 Euro Guthaben auszahlt, aber teliad nur ein kleiner Preis monatlich….. das macht rankseller attraktiver für Publisher. Facebook Fans kann jede Seite kaufen, aber irgendwie muss man die doch aufweisen? Das ist kein rankseller Problem, sondern ein facebook dilemma.

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